Hallo Ihr Lieben
Ich glaube, so einen Thread hatten wir mal, dieser ist aber irgendwie in der Versenkung verschwunden. Dabei ist das eigentlich ein schönes und interessantes Thema und kann auch zum einen oder anderen Buch anregen
Ich lese momentan zwei Bücher. Das eine ist eine Art Reise durch die Welt und Geschichte der Farben, das andere szs. ein sog. Sachbuch im Bereich der Lebenshilfe (oder wie man die nennt).
Das erste heißt "Das Geheimnis der Farben" von Victoria Finlay und behandelt das Thema Farben. Dabei geht die Schreiberin den altbekannten Farben nach, wie z.B. Bleiweiß, Siena, Ocker, Indigo usw. Das Buch ist in Farbkapitel unterteilt und sie beschreibt darin z.B. wer wann und wozu welche Farben benutzt hat, wer sie erfunden / gefunden hat, sie berichtet von ihren Reisen in Länder, in denen die Rohstoffe gefunden, oder ab/angebaut werden. Das ganze ist für mich ungemein interessant, weil ich dadurch als Maler auch Dinge erfahre, wo ich mich schon immer gefragt habe, warum jene Farbe z.B. genau so heißt und nicht anders. So z.B. Elfenbeinschwarz. Wieso...Elfenbein ist doch nicht schwarz. In dem Buch habe ich aber erfahren, dass der Name daher rührt, dass für diese Farbe Elfenbein verkohlt wurde und der daraus gewonnene Ruß/Asche, unter Beigabe von Bindemitteln, zu schwarzer Farbe vermengt wurde.
Lauter solcher Sachen erfährt man da - wirklich sehr interessant, auch wenn man nicht malt. Ausserdem ist es ein interessanter Reisebericht, z.B. über Australien, oder die Lapis-Minen im Irak.
Das andere Buch ist eine eher ungewöhnliche Literatur in meinen Bücherregalen, da es das erste seiner Art darin ist, da ich sonst nur Romane oder Fachbücher zur Malerei oder Japan darin stehen habe.
Es heißt "Wege zur Gelassenheit" von Peter Lauster, einem Psychologen und Sachbuchautor. Aufmerksam wurde ich darauf durch Zufall, als ich im Internet vom Stöckchen auf´s Hölzchen stöberte und dann auf einige interessante Passagen aus diesem Buch stieß. Ich fand diese Gedanken interessant, informierte mich über den Autor und seine Bücher und bestellte es mir kurzerhand.
Im Großen und Ganzen wollte ich eigentlich meine eigene Einstellung bestätigt sehen, da ich mich schon für gelassen und ausgeglichen halte. Viele Punkte meiner Einstellung bestätigen sich auch darin, es werden aber auch Punkte zu Tage gebracht, die mich einiges mit anderen Augen sehen lassen.
Es geht darum schlichtweg loszulassen und Dinge/menschliche Züge hinzunehmen und zu akzeptieren, oder anders als bisher damit umzugehen. Trotz meiner eigentlich entpsannten Haltung stellte ich ab und an fest, dass mich Leute annervten oder aggressiv machten, die ich überhaupt nicht kannte, oder allein dadurch, dass sie etwas sagten oder taten, was in meinen Augen falsch war. Manchmal meint man, jemand guckt dich blöd an und du denkst, was will der vonn dir? Im Grunde ist es aber so, dass das Gegenüber nur ein Spiegel deiner selbst ist. Ich übertrage meine Gereiztheit auf ihn und denke, der will was von mir? Lauster meint, an diesem Punkt schlichtweg neutral zu bleiben. Auf Leute unvoreingenommen und ohne Vorurteile zuzugehen und sie mit ihren Schwächen zu akzeptieren. Eine Passage fand ich besonders interessant: Ich habe mich früher mächtig über Leute aufregen können, die meinen, anderen ihre Meinung aufdrängen zu müssen, oder die es sich zur Aufgabe gemacht haben, andere von ihren Ismen überzeugen zu müssen. Das tue ich nicht mehr. Diese Menschen haben schlichtweg ein Problem mit sich selbst. Lauster beschreibt es so: Wenn ich eine Blume betrachte, akzeptiere ich sie so, wie sie ist. Ich frage nicht, warum die Rose rot ist, statt blau. In dem Augenblick, in dem ich die Rose betrachte, bin ich ausgefüllt und zufrieden. Aber die Nachbarin will man anders haben, der Kollege wird angeprangert, der Ängstliche nicht ernst genommen und der Unsichere nicht getröstet. Das Buch will vermitteln, dass Gelassenheit heisst, Dinge geschehen zu lassen ohne Gewalt auszuüben. Es hat alles seinen Sinn und Platz, wie können wir uns da anmaßen, ständig darüber zu richten und alles besser zu wissen?
Genau dieser Punkt war es, mit dem ich früher nicht klarkam. Leute, die ständig alles besser wissen wollen, gingen mir schlichtweg auf den Keks und ich dachte darüber nach, auf welchem Holzweg sie sind. Dieses Grübeln aber war es, das mich in der eigenen Gelassenheit behinderte. Da wir uns aber erst selbst verändern müssen, um gelassen auf das schauen zu können, was geschieht, versuche ich es damit umzusetzen. Ich denke, der folgende Satz des Buches bringt dessen Sinn auf den Punkt: Nicht die Angst vor der Rache, nicht Feigheit vor dem Widerstand, nein, es geht um etwas anderes, um die Ausreifung und Weisheit, das Leben zu genießen, zu erfassen, hereinzulassen ohne Zensur, es zu nehmen wie es ist, Zeitzeuge zu sein. Leider hat und niemand erklärt, wie schön es ist, das Leben (die Menschen eingeschlossen) einfach nur zu erleben und nicht zu manipulieren.
Des weiteren erläutert der Schreiber sehr bildlich und interessant die typischen Verhaltensmuster und deren Hintergründe und Auswirkungen. Mich hat es jedenfalls zum Nachdenken gebracht und ich sehe nun einiges anders, und es ist angenehm.
Falls sich jemand für solche Sachbücher interessiert, oder das Thema an sich, kann ich es wärmstens empfehlen. Es ist auch sehr gut geschrieben, ohne umständliches Fachchinesisch
Was lest Ihr denn so Schönes?
Ich glaube, so einen Thread hatten wir mal, dieser ist aber irgendwie in der Versenkung verschwunden. Dabei ist das eigentlich ein schönes und interessantes Thema und kann auch zum einen oder anderen Buch anregen
Ich lese momentan zwei Bücher. Das eine ist eine Art Reise durch die Welt und Geschichte der Farben, das andere szs. ein sog. Sachbuch im Bereich der Lebenshilfe (oder wie man die nennt).
Das erste heißt "Das Geheimnis der Farben" von Victoria Finlay und behandelt das Thema Farben. Dabei geht die Schreiberin den altbekannten Farben nach, wie z.B. Bleiweiß, Siena, Ocker, Indigo usw. Das Buch ist in Farbkapitel unterteilt und sie beschreibt darin z.B. wer wann und wozu welche Farben benutzt hat, wer sie erfunden / gefunden hat, sie berichtet von ihren Reisen in Länder, in denen die Rohstoffe gefunden, oder ab/angebaut werden. Das ganze ist für mich ungemein interessant, weil ich dadurch als Maler auch Dinge erfahre, wo ich mich schon immer gefragt habe, warum jene Farbe z.B. genau so heißt und nicht anders. So z.B. Elfenbeinschwarz. Wieso...Elfenbein ist doch nicht schwarz. In dem Buch habe ich aber erfahren, dass der Name daher rührt, dass für diese Farbe Elfenbein verkohlt wurde und der daraus gewonnene Ruß/Asche, unter Beigabe von Bindemitteln, zu schwarzer Farbe vermengt wurde.
Lauter solcher Sachen erfährt man da - wirklich sehr interessant, auch wenn man nicht malt. Ausserdem ist es ein interessanter Reisebericht, z.B. über Australien, oder die Lapis-Minen im Irak.
Das andere Buch ist eine eher ungewöhnliche Literatur in meinen Bücherregalen, da es das erste seiner Art darin ist, da ich sonst nur Romane oder Fachbücher zur Malerei oder Japan darin stehen habe.
Es heißt "Wege zur Gelassenheit" von Peter Lauster, einem Psychologen und Sachbuchautor. Aufmerksam wurde ich darauf durch Zufall, als ich im Internet vom Stöckchen auf´s Hölzchen stöberte und dann auf einige interessante Passagen aus diesem Buch stieß. Ich fand diese Gedanken interessant, informierte mich über den Autor und seine Bücher und bestellte es mir kurzerhand.
Im Großen und Ganzen wollte ich eigentlich meine eigene Einstellung bestätigt sehen, da ich mich schon für gelassen und ausgeglichen halte. Viele Punkte meiner Einstellung bestätigen sich auch darin, es werden aber auch Punkte zu Tage gebracht, die mich einiges mit anderen Augen sehen lassen.
Es geht darum schlichtweg loszulassen und Dinge/menschliche Züge hinzunehmen und zu akzeptieren, oder anders als bisher damit umzugehen. Trotz meiner eigentlich entpsannten Haltung stellte ich ab und an fest, dass mich Leute annervten oder aggressiv machten, die ich überhaupt nicht kannte, oder allein dadurch, dass sie etwas sagten oder taten, was in meinen Augen falsch war. Manchmal meint man, jemand guckt dich blöd an und du denkst, was will der vonn dir? Im Grunde ist es aber so, dass das Gegenüber nur ein Spiegel deiner selbst ist. Ich übertrage meine Gereiztheit auf ihn und denke, der will was von mir? Lauster meint, an diesem Punkt schlichtweg neutral zu bleiben. Auf Leute unvoreingenommen und ohne Vorurteile zuzugehen und sie mit ihren Schwächen zu akzeptieren. Eine Passage fand ich besonders interessant: Ich habe mich früher mächtig über Leute aufregen können, die meinen, anderen ihre Meinung aufdrängen zu müssen, oder die es sich zur Aufgabe gemacht haben, andere von ihren Ismen überzeugen zu müssen. Das tue ich nicht mehr. Diese Menschen haben schlichtweg ein Problem mit sich selbst. Lauster beschreibt es so: Wenn ich eine Blume betrachte, akzeptiere ich sie so, wie sie ist. Ich frage nicht, warum die Rose rot ist, statt blau. In dem Augenblick, in dem ich die Rose betrachte, bin ich ausgefüllt und zufrieden. Aber die Nachbarin will man anders haben, der Kollege wird angeprangert, der Ängstliche nicht ernst genommen und der Unsichere nicht getröstet. Das Buch will vermitteln, dass Gelassenheit heisst, Dinge geschehen zu lassen ohne Gewalt auszuüben. Es hat alles seinen Sinn und Platz, wie können wir uns da anmaßen, ständig darüber zu richten und alles besser zu wissen?
Genau dieser Punkt war es, mit dem ich früher nicht klarkam. Leute, die ständig alles besser wissen wollen, gingen mir schlichtweg auf den Keks und ich dachte darüber nach, auf welchem Holzweg sie sind. Dieses Grübeln aber war es, das mich in der eigenen Gelassenheit behinderte. Da wir uns aber erst selbst verändern müssen, um gelassen auf das schauen zu können, was geschieht, versuche ich es damit umzusetzen. Ich denke, der folgende Satz des Buches bringt dessen Sinn auf den Punkt: Nicht die Angst vor der Rache, nicht Feigheit vor dem Widerstand, nein, es geht um etwas anderes, um die Ausreifung und Weisheit, das Leben zu genießen, zu erfassen, hereinzulassen ohne Zensur, es zu nehmen wie es ist, Zeitzeuge zu sein. Leider hat und niemand erklärt, wie schön es ist, das Leben (die Menschen eingeschlossen) einfach nur zu erleben und nicht zu manipulieren.
Des weiteren erläutert der Schreiber sehr bildlich und interessant die typischen Verhaltensmuster und deren Hintergründe und Auswirkungen. Mich hat es jedenfalls zum Nachdenken gebracht und ich sehe nun einiges anders, und es ist angenehm.
Falls sich jemand für solche Sachbücher interessiert, oder das Thema an sich, kann ich es wärmstens empfehlen. Es ist auch sehr gut geschrieben, ohne umständliches Fachchinesisch
Was lest Ihr denn so Schönes?
Was du heute denkst, wirst du morgen sein.